Alleinerziehende Frau mit 4 Kindern aus Hirrlingen (Kreis Tübingen) abgeschoben

Im Rahmen der monatlichen baden-württembergischen Sammelabschiebungen in die "sicheren Herkunftsländer" der Balkanregion wurde am 23.10. auch eine alleinerziehende Roma-Frau mit ihren vier Kindern nach Serbien abgeschoben. Drei der vier Kinder hatten einen Anspruch auf sonderpädagogische Förderung. Ein Eilantrag wegen gesundheitsbezogenen Abschiebungshindernissen beim Verwaltungsgericht Sigmaringen wegen den Behinderungen der Kinder wurde zuvor abgelehnt. Es ist dennoch sehr wahrscheinlich, dass die Familie in Serbien materiell vor dem Nichts steht und eine adäquate Versorgung der Kinder nicht gegeben sein wird.

Die katholische Kirchengemeinde von Hirrlingen hat deswegen ein Spendenkonto zur Unterstützung der Familie eingerichtet: Kirchenpflege Hirrlingen, IBAN DE80 6415 0020 0005 008753. Stichwort: Flüchtlingshilfe.

Info: Seit 2014 wurden insgesamt ca. 7.000 Menschen, darunter ein hoher Anteil Kinder, vom Baden-Airpark Karlsruhe aus in die zu sicheren Herkunftsländern erklärten Länder des Balkans abgeschoben. Hinzu kommt ein hohe Zahl statistisch nicht genau erfasster Fälle von "freiwilliger Rückkehr" nach erfolglosem Asylverfahren. Eine hohe Zahl der Betroffenen sind Angehörige der Roma oder Ashkali (Kosovo), die in ihren Herkunftsländern nicht nur von sozialem Elend, sondern auch von Rassismus betroffen sind. Durch die von der grüngeführten baden-württemberischen Landesregierung mitverursachten Einstufung zu "sicheren Herkunftsländern" ist das BAMF in aller Regel gezwungen, einen Asylantrag als "offensichtlich unbegründet" abzulehnen (vgl. § 29a AsylG)

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