Solifonds Weihnachtsspendenaktion

Es weihnachtet sehr! Neben den Geschenken für Ihre Lieben haben wir da eine Idee, was Sie mit Ihrem verdienten Weihnachtsgeld anfangen können, bevor Sie es in Silvesterknaller investieren: Schon mit einer kleinen Spende können Sie einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass Menschen, die Deutschland nicht als Asylsuchende haben wollte, der völligen Armut, dem Elend und der Perspektivlosigkeit ausgeliefert sind. In diesem Flyer stellen wir Ihnen unsere aktuellen Initiativen vor. Bei allen Einzelfällen versuchen wir, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten und die Entwicklung von Perspektiven zu ermöglichen, die aus Armut und Elend mitten in Europa herausführen.

Ein winterfestes Haus und Holz zum Heizen für Frau S.
Frau S. (Witwe, 55 J.) bewohnt seit 2 Jahren, alleine mit ihrer erwachsenen, schwer behinderten Tochter, in einem vom deutschen Freundeskreis teilfinanzierten renovierungsbedürftigen 5-Zimmer-Häuschen, das sie im Falle einer möglichen zwangsweisen Rückkehr mit ihrem Sohn, mit ihrer Schwiegertochter und deren sieben Kindern teilen wird. Die Haustüre muss repariert bzw. ersetzt werden. Das obere Stockwerk, das über eine geländerlose, im Rohbau befindliche Treppe zu erreichen ist, hat im Rohmauerwerk für Fenster vorgesehene Öffnungen, durch die ungehindert Kälte und Feuchtigkeit ins Haus dringen. Mit dem Einbau einfacher Fenster könnte das Auskühlen des Hauses im Winterhalbjahr reduziert werden. Der bisherig genutzte veraltete Elektroherd soll durch einen Holz-Herd ersetzt werden, damit langfristig Ausgaben für den Strom eingespart werden können. Durch den hohen Verbrauch war die Stromrechnung unbezahlbar. Zum Heizen des Wohnraumes und zum Kochen wird Holz benötigt. Wegen der Pflegebedürftigkeit ihrer Tochter und einer schlecht behandelten Diabeteserkrankung ist Frau S. nicht in der Lage zum eigenen Lebensunterhalt beizutragen. Sozialhilfe wurde mehrfach ohne positiven Bescheid beantragt.
Unterstützungsbedarf: 1.000 Euro.
Verwendungszweck: Spende Frau S.

Sicherung einer lebensnotwendigen Operation für Herrn J.
Im November 2015 musste Herr J. mit seiner Familie (Ehefrau und drei erwachsene Kinder) Deutschland verlassen. Mit Hilfe des Solifonds konnte der 48-jährige einen PKW und die Lizenz für einen Taxischein erwerben. Doch kurz nach Beginn dieser Erwerbsarbeit, die ein bescheidenes Einkommen möglich gemacht hätte, erlitt Herr J. im April 2016 einen Schlaganfall. Seitdem ist er halbseitig fast gelähmt und arbeitsunfähig. Doch was noch schlimmer ist: Seit dieser Zeit wartet er auf einen Operationstermin. Nur mit einer Herz-OP könnte er wieder gesund werden und auch seine Arbeitsfähigkeit wiedererlangen. Trotz der schweren Erkrankung erhält Herr J. keine Sozialhilfe. Die Familie hat zwar ein Dach über dem Kopf, muss aber ansonsten von der Hand in den Mund leben. Über den Solifonds wollen wir es mindestens möglich machen, dass Herr J. seine dringend notwendigen Medikamente und die Fahrten ins 150 km entfernte Krankenhaus bezahlen kann.
Unterstützungsbedarf: 500 Euro
Verwendungszweck: Spende Operation Herr J.

Medikamente gegen Schuppenflechte für G.
Der 15-jährige G. leidet an der chronischen Hautkrankheit Schuppenflechte. Als die albanische Familie im Frühjahr
2015 in Deutschland ankam, war die Hautreizung und der Juckreiz bei G. so extrem, dass er überall am Körper Entzündungen hatte, nicht mehr schlafen konnte und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Die Krankheit ist prinzipiell behandelbar, in Albanien fehlen jedoch die richtigen Medikamente – und der Familie fehlt das Geld. In Deutschland konnte die Krankheit relativ schnell unter Kontrolle gebracht werden. Gut für G. war, dass das Asylverfahren in Deutschland einige Monate gedauert hat. In Kürze muss die Familie aber ausreisen. Der Solifonds möchte dafür sorgen, dass G. mindestens ein Jahr lang weiter mit den Medikamenten versorgt werden kann, die er in Deutschland bekommen hat und die in Albanien nicht erhältlich sind. Hierfür brauchen wir pro Monat mindestens 200 Euro.
Unterstützungsbedarf: 2.400 Euro
Verwendungszweck: Spende G.

Unterstützung für Familie H.
Bereits unmittelbar nach der „freiwilligen Ausreise“ aus Deutschland im April 2016 hat es die 24-jährige Sonja H. geschafft, einen Job als Bedienung in einem Cafe in Novi Sad zu finden. Stundenlohn 100 Dinar (= ca. 80 Cent). Zum gleichen Lohn arbeitet ihre jüngere Schwester in einem Imbiss, meistens Nachtschichten. Mit dem gemeinsamen Einkommen von ca. 240 Euro stemmen die Schwestern den Lebensunterhalt für sich, ihre 54-jährige schwer kranke Mutter und eine weitere Schwester, die ein kleines Kind hat und nicht arbeiten gehen kann. In der zweitgrößten Stadt Serbiens ist es im Gegensatz zu ländlichen Gegenden noch möglich, überhaupt einen Job zu finden. Trotzdem reicht das Geld hinten und vorne nicht. Nach Abzug der Miete für die sehr bescheidene gemeinsame Wohnung bleiben zum Leben für vier Erwachsene und ein Kind nicht mal 100 Euro im Monat (= ca. 3 Euro pro Tag). Keine Sozialhilfe, kein Kindergeld. Alle Töchter haben gute Schulzeugnisse, haben aber als Romni keine Aussicht auf eine gute Zukunft in Serbien, nicht mal in Europas Kulturhauptstadt 2021. Mit unserer Unterstützung wollen wir dazu beitragen, dass die Familie nicht in Mietschulden gerät, dass das Kind genügend zum Essen hat und dass die Mutter ihre Medikamente bezahlen kann.
Unterstützungsbedarf: 1.200 Euro.
Verwendungszweck: Spende Familie H.

Eine Ausbildung in Deutschland für Frau K.
Die 26-jährige Frau K spricht sehr gut Deutsch, weil sie ihre Kindheit in Deutschland verbracht hat. Mit Eltern und Geschwistern ist sie damals vor dem Jugoslawien-Krieg geflohen, der Vater wollte nicht auf seine Landsleute schießen. Ende der 90er Jahre wurden sie aber aus Deutschland abgeschoben, als K. 7 Jahre alt war. Als Roma-Familie konnten die Ks aber nie ein würdiges Leben in Serbien führen. Der Vater und der Bruder wurden mehrmals von serbischen Nationalisten tätlich angegriffen und mit Mord bedroht. Deswegen hat die Familie Serbien im Jahr 2010 wieder verlassen und in den vergangenen Jahren mehrmals in Deutschland und anderen Ländern Asyl gesucht. K. war in der Gegend, aus der die Familie kommt, das einzige Roma-Mädchen, das einen Sekundarschulabschluss machen konnte. Mit ihrem guten Zeugnis und ihren Deutschkenntnissen hat Frau K. alle Voraussetzungen, um in Deutschland eine Ausbildung machen zu können. Wir wollen ihr helfen, dass sie weder unter dem deutschen Asylsystem noch unter dem Elend und der Perspektivlosigkeit in Serbien leiden muss. Mittlerweile hat sie einen Ausbildungsplatz in einer Altenpflegeeinrichtung in Aussicht. Als Einstieg in die Ausbildung kann sie in dieser Einrichtung einen Bundesfreiwilligendienst ableisten.
Unterstützungsbedarf: 1.500 Euro.
Verwendungszweck: Spende Bufdi K.

Ein Deutschkurs für Frau V.
Die 30-jährige Frau V. ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. In Albanien wurde sie jahrelang von ihrem Ehemann misshandelt, bis sie das Land verließ und in Deutschland Asylantrag stellte. Das Asylverfahren dauerte aber nur drei Monate bis zur „freiwilligen Ausreise“. Frau V. hat ein sehr gutes Abschlusszeugnis der Sekundarschule. Während eines Besuchsaufenthalts in Deutschland hat sie sich bei einer Altenpflegeeinrichtung um einen Ausbildungsplatz beworben. Mit Hilfe des Solifonds kann Frau V. jetzt zunächst einen B1-Deutschkurs in Tirana besuchen. Aus eigenen Mitteln könnte sie diesen Kurs nicht bezahlen. Sie braucht das Zertifikat, um sich für eine Ausbildungsstelle in Deutschland bewerben zu können.
Unterstützungsbedarf: 900 Euro
Verwendungszweck: Spende Ausbildung V.

Bewohnbares Haus, Holz sowie Medikamente für Familie A.
Das Ehepaar Herr R. und Frau A. wurde Mitte Oktober 2016, nur wenige Wochen nach einem Anwaltswechsel, nach Serbien abgeschoben. Sie waren etwas mehr als anderthalb Jahre in Deutschland und fanden nur schwer Vertrauen in die Menschen, die sie zu unterstützen bereit waren, waren still und zurückhaltend. Zu spät stellte sich heraus, dass ihr erster Anwalt dem rechten Flügel der AfD angehörte. Das Asylverfahren war abgelehnt, die Klage zurückgewiesen – und das, obwohl die Frau schwer traumatisiert bereits seit Monaten in therapeutischer Behandlung war. Der Facharzt sprach von „Gefahr an Leib und Leben“, sollte sie in die Heimat zurückkehren müssen. Belastend für das Ehepaar kam hinzu, dass Herr R. im Frühjahr 2016 einen Herzinfarkt hatte und seither nur bedingt arbeitsfähig ist. Trotz einer anwaltlichen Intervention am Abschiebetag, durch Einreichen einer fachärztlichen Eil-Stellungnahme und einem Eilantrag beim VG, konnte die Abschiebung nicht mehr abgewendet werden. Zurück in Serbien, fanden sie Ihr Häuschen nach über anderthalb Jahren Leerstand in sehr schlechtem Zustand, die spärliche Einrichtung zerstört oder gestohlen. Es fehlt ihnen Holz zum Heizen und Geld für dringende Medikamente.
Unterstützungsbedarf: 1.500 Euro
Verwendungszweck: Spende Familie A.

Haussanierung und Bildungssicherheit für Familie D.
Im Sommer 2016 musste 6-köpfige Familie D. „freiwillig“ ausreisen und kehrte nach Serbien zurück. Ihr Haus war in nicht bewohnbarem Zustand - das Dach war während ihrer Abwesenheit wegen eingedrungener Feuchtigkeit stellenweise eingebrochen, die Fenster kaputt oder ausgebaut. Für eine kurze Zeit konnten sie bei Verwandten unterkommen. Aus Deutschland erhielten Sie ein Darlehen von 600 € und von entfernten Verwandten konnten sie sich weitere 1.400 € leihen, um das Haus in einen bewohnbaren Zustand zu versetzen. Um die Rückzahlung bewältigen zu können, benötigen sie im Winterhalbjahr einen monatlichen Zuschuss. Ebenso wird Geld benötigt, um den Schulbesuch für zwei der vier Söhne sichern zu können. Pro Schuljahr werden etwa 220-240 € für Schulmaterial, Lernmittel, Schulessen und angemessene Kleidung benötigt.
Unterstützungsbedarf: 1.200 Euro
Verwendungszweck: Spende Familie D.

Behandlung Autoimmunerkrankung für Herrn M.
Herr M. musste Anfang Oktober 2016, gemeinsam mit seiner Frau, auf Druck der Behörden „freiwillig“ nach Mazedonien zurückkehren. Herr M. ist an Diabetes und an einer Autoimmunerkrankung erkrankt. In Deutschland wurden ihm 16 verschiedene Medikamente verschrieben, die er täglich einzunehmen hatte. Das Landratsamt Esslingen als Kostenträger prüfte die Rechtmäßigkeit dieser Verschreibungen und entschied positiv, was als Ausdruck für die Dringlichkeit der Behandlung zu interpretieren ist. Aufgrund seiner schweren Erkrankungen ist er als Haushaltsvorstand nicht in der Lage körperlich schwere Arbeit zu leisten.
Unterstützungsbedarf: 1.000 Euro.
Verwendungszweck: Spende Medikamente Herr M.

Für das Überleben der Familie Bogdan
Tibor Bogdan, seine Frau und sein Sohn sind Ungrika Roma und wohnen im Süden der Slowakei. Herr Bogdan ist schwer an Thrombose erkrankt und kann nicht arbeiten. Die Arbeitsuche seiner Frau in der nächsten größeren Stadt scheiterte. Als ich die Familie besuchte, lebte sie in einer teils aus Lehmziegeln gebauten kleinen Behausung auf einem ehemaligen Müllplatz ihres Dorfes. Tibor bekommt momentan keine Sozialhilfe, seine Frau Andrea erhielt im Monat November für sich und das Kind 140 Euro Sozialhilfe. Davon muss sie ihrer Schwägerin, die auch arm ist, bis zum Jahresende 65 Euro für den Stromverbrauch dieses Jahres zahlen, Schulgeld mit Essen für den Sohn kostet monatlich 15 Euro, Tibor muss 60 Euro Schulden abzahlen, dazu kommen Kosten für Spritzen wegen seiner Thrombose. Das bedeutet: Für Esseneinkaufen und Holz – wichtig für Wärme, Kochen und Wäschewaschen - bleibt kein Geld übrig. Sein Bett hat Tibor bereits verheizt, er schläft auf dem Boden. Vielleicht kriegt er knapp über 100 Euro, wenn er bei der Stadt arbeitet, aber er weiß dann nicht, wie lange er wegen seiner Thrombose durchhalten wird.
Laco Bogdan ist Ungrika Rom und lebt ebenfalls in der Südslowakei im selben Dorf wie sein Bruder Tibor. Seine vier Kinder sind momentan krank, ein Doktor sagt, er habe Thrombose wie auch sein Bruder schon lange daran leidet. Dazu ist auch seine Frau krank. Wie sein Bruder Tibor hat er keine Krankenversicherung, gepaart mit der extremen Armut  ist in der Slowakei eine angemessene medizinische Behandlung nicht möglich. (MW)
Unterstützungsbedarf: 500 Euro
Verwendungszweck: Spende Familie Bogdan

Wenn Sie zu den hier geschilderten Fällen nähere Fragen haben, können Sie gerne Kontakt zu uns aufnehmen.­

INFORMATIONEN ZUM SOLIFONDS
Der Solifonds ist ein Netzwerk aus Initiativen und Einzelpersonen aus dem Raum Neckar-Alb, die schon seit längerem in der Unterstützungsarbeit für Menschen aus den mittlerweile zu „sicheren Herkunftsstaaten“ erklärten Ländern Osteuropas tätig sind. Sie setzen sich vor allem für ein Bleiberecht von Roma ein, die in ihren Herkunftsländern aufgrund des Zusammenwirkens von Armut und Rassismus kein würdiges Leben und keine Perspektiven haben. Im Blickpunkt sind aber auch Roma, die als (Arbeits-)MigrantInnen aus EU-Staaten zeitweise nach Deutschland kommen.
Das Ziel des Solifonds ist, Spenden insbesondere für Roma aus Ost- und Südosteuropa zu sammeln, die aufgrund der strengen Asylgesetze aus Deutschland ausreisen mussten oder abgeschoben wurden. Wir gewähren je nach Möglichkeit und je nach Einzelfall einmalige Starthilfezahlungen, Zuschüsse zum Lebensunterhalt und zum Überleben oder für eine eigenständige Sicherung des Einkommens.

Das Solifonds-Netzwerk haben Aktive aus folgenden Initiativen im Februar 2016 gegründet:
• AHOI Nürtingen (gegen Armut, Hoffnungslosigkeit, Ohnmacht und Ignoranz)
• Arbeitskreis Asyl Kirchheim/Teck (www.ak-asyl.de)
• Flüchtlingsrat Ulm / Alb-Donau-Kreis (www.fluechtlingsrat-ulm.de)
• menschen.rechte tübingen e.V. (www.menschen-rechte-tue.org)
• Netzwerk Flüchtlingsarbeit Nürtingen (www.nfant.de)
Der gemeinnützige Tübinger Verein menschen.rechte Tübingen e.V. verwaltet den Solifonds und stellt Spendenbescheinigungen aus.

Bitte spenden Sie auf
menschen.rechte tübingen e.V.
Volksbank Tübingen
IBAN: DE94 6419 0110 0308 1020 10,
BIC: GENODES1TUE Kontakt
E-Mail: info@solifonds-perspektiven.org
Web: www.solifonds-perspektiven.org

Wenn Sie einen bei der jeweiligen Fallbeschreibung genannten Verwendungszweck angeben, wird Ihre Spende genau für diesen Zweck eingesetzt. Wenn für den von Ihnen angegebenen Zweck insgesamt mehr Geld als notwendig eingeht, gehen wir davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, dass der Solifonds Ihre Spende für die allgemeinen Zwecke des Fonds verwenden kann, ebenso wenn Sie im Verwendungszweck „Perspektiven“ oder nichts angeben.
Wenn Sie im Feld Verwendungszweck auch Ihre Adresse angeben, können wir Ihnen eine Spendenbescheinigung ausstellen.

Kontakt
E-Mail: info@solifonds-perspektiven.org
Web: www.solifonds-perspektiven.org

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