Abschiebung nach 20 Jahren

Am 27. September 2019 wurden zwei Frauen im Alter von 21 und 23 Jahren von Baden-Württemberg nach Serbien abgeschoben. Sie lebten seit über 20 Jahren mit ihren Familien in Tuttlingen und Neuhausen ob Eck.Obwohl sie kovovarische Staatsbürgerinnen sind, wurde die Abschiebung mit einem EU-Laissez-Passer vollzogen. Die beiden Frauen waren in Deutschland nicht straffällig und hatten feste Arbeitsstellen. Vermutlich wurde die Abschiebung allein deswegen vollzogen, weil die beiden Frauen ihre "Mitwirkungspflichten", die in der Beschaffung eines (Kosovo-)Nationalpasses besteht, nicht erfüllen konnten. In Serbien haben die Frauen kein Aufenthaltsrecht und sind aktuell obdachlos. Die Abschiebung löste breite Empörung aus. Neben Protestaktionen durch das Antirassistische Netzwerk Baden-Württemberg und einer Online-Petition forderten auch die aus Baden-Württemberg stammenden Bundestagsabgeordneten der Linken die Landesregierung auf, die unrechtmäßige Abschiebung rückgängig zu machen und die beiden Frauen wieder nach Deutschland einreisen zu lassen. Auch der Tuttlinger Oberbürgermeister Beck zweifelt die Rechtmäßigkeit der Abschiebung an.

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