Zahl der Abschiebungen erreicht Höchststand

Dies ist mehr ein Kommentar: Was sind die zentralen Ziele der Flüchtlingspolitik? a) Es sollen möglichst wenig Flüchtlinge nach Deutschland kommen und b) von denen, die hier sind, sollen möglichst viele „konsequent“ wieder abgeschoben werden. Zur Bewältigung der „Flüchtlingskrise“ und zur Beruhigung der sonst AFD wählenden „besorgten Bürger“ ist der „Willkommenskultur“ und dem Integrationsgedöns längst ein Ende gemacht worden. So verwundert es nicht, wenn es heute zwei Meldungen parallel in die Fernsehnachrichten geschafft haben: a) Die aktuelle Gesamtzahl der in diesem Jahr im Mittelmeer ertrunkenen Geflüchteten übersteigt mit 4.500 bereits jetzt die Gesamtzahl der im letzten Jahr auf diesem Weg zu Tode gekommenen. Und b) Die Zahl der in diesem Jahr aus Deutschland abgeschobenen abgelehnten Asylsuchenden beträgt mit 21.000 bereits mehr als im gesamten letzten Jahr. Bis zum Ende des Jahres wird mit insgesamt 26.500 Abschiebungen gerechnet. Beides gehört wohl zur Kategorie „positive Nachrichten“. Und selbstverständlich kommt die Mehrzahl der Abgeschobenen, fast 15.000, aus den Westbalkanstaaten. Gut so? Jedenfalls macht sich die Medienwelt keine Gedanken, was mit diesen Menschen nach der Rückkehr in ihren „sicheren Herkunftsstaat“ passiert. Hauptsache, sie sind weg. Flüchtlingspolitik und ihr medialer Reflex im Jahr 2016. Selbst in Länder wie Afghanistan soll in der nächsten Zeit, wenn es nach dem Willen von Bundesinnenminister de Maizière geht, verstärkt abgeschoben werden.

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